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Jutta Klöckner | Deine Zeit ist JETZT!

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Umgang mit persönlichen Krisen / Teil IV - Vogel Strauß

Vor einigen Jahren erlebte ich eine Sache sehr deutlich fast schmerzhaft. Es geht um Kommunikation und auch im weitesten Sinne um Umgang mit Krisen.
Wenn aus unserer Sicht – innerhalb einer Gruppe oder eines Unternehmens – Mißstände auftauchen, haben wir Menschen eigentlich den natürlichen Drang diese Dinge zu klären. Einen Weg zu finden miteinander zu reden, Lösungen zu finden, konstruktiv in Dialog zu treten.
Doch dazu ist es absolut erforderlich, dass

1. jede/r seinen Standpunkt klarmacht sprich Position bezieht
2. die Kommunikation – so sie denn fruchtbar sein soll – wertschätzend und respektvoll sein MUSS

Ohne ein klares Statement der anderen Person wissen wir nicht, worum es ihr wirklich geht und ohne wertschätzende und angemessene Kommunikation ist keine wirkliche Lösung im Sinne eines fruchtbaren Austauschs möglich.

Ich erlebte das in einer privaten Situation in der Schule meines Kindes. Es ist erschreckend, wieviele Erwachsene zu einem bestimmten Thema schlicht und ergreifend KEINE Position beziehen. Vogel Strauß Syndrom – Kopf in´ Sand. Desweiteren ist es erschreckend wieviele von den wenigen, die Position beziehen, dies auf eine respektvolle und sachliche Art und Weise zu tun vermögen.
Schnell wird im letzteren Fall wild um sich “geschossen”, verbal versteht sich, und somit auch nur der Hauch einer Chance zu echtem Dialog vertan.

Warum ist das so? Sind wir nicht alle erwachsen und sollten wir nicht alle in der Lage sein – falls nötig – unseren Standpunkt klar und sachlich vorzutragen?

Im ersten Fall (die, die keine Position beziehen) geht es oft um Angst. Angst vor Entscheidung, Angst vor Konsequenzen, Angst vor ehrlicher und direkter Auseinandersetzung.

Im zweiten Fall reagieren wir oft nicht aus einem erwachsenen Standpunkt heraus, sondern über-emotional und kindisch. Wenn wir aufhören respektvoll miteinander umzugehen – egal wie groß der Konflikt ist – hören wir auf im Dialog zu sein und damit gehen die Chancen auf eine gute Lösung gleich Null.

Beobachten wir uns einmal selbst in Konfliktsituationen. Wie kommunizieren wir hier?
Ehrlich und direkt? Erwachsen und sachlich? Und wenn wir es nicht tun, sind wir in der Lage dafür die Verantwortung zu übernehmen oder uns auch einmal für einen verkehrten Ton zu entschuldigen? Dann bekommen wir nämlich wieder die Kurve zu “ehrlich und direkt”.
Verstehen Sie, was ich meine? Es ist wichtig, dass wir zu gegebenem Zeitpunkt unseren Standpunkt klar vertreten, unsere Stimme erheben und dafür einstehen. Auch einmal ein Risiko eingehen und auch Autoritätspersonen einfach einmal in Frage stellen. Und es ist wichtig, dass wir dies auf gute Art und Weise tun. Denn nur dann ist ein Dialog möglich.

Ich stelle oft fest, dass in Gruppen ein Effekt einsetzt, den ich “Schafherdeneffekt” nenne: Es kommt ein Thema auf. Dreiviertel (mindestens) der bis dahin gemütlich vor sich hin grasenden Schafe schaut kurz auf, nimmt den Konflikt wahr, ist aber zu müde, faul, hungrig etc. um sich w i r k l i c h einzubringen. Stattdessen wird weiter gegrast. Denn “die Anderen” werdens schon richten und so habe ich mich als – grasendes Schaf – nicht in die Nesseln gesetzt, nichts riskiert.

Verstehen Sie, was ich meine?

Ich möchte Sie heute dazu ermutigen Konflikte oder Themen direkt, offen und respektvoll anzugehen.

Nicht unter den Teppich zu kehren. Nicht weiter grasen.

Sondern Position beziehen und lösungsorientiert miteinander reden!

Alles Gute und erfolgreiches Kommunizieren mit Herz und Verstand
wünsche ich Ihnen heute und für die kommenden Tage!

Ihre
Jutta Klöckner
(copyright 2016)

05 May 2016

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